Infodienst 2 / Juni 2022

Nachhaltigkeit als Teil des Managements Dass Hauswirtschaft und Nachhaltigkeit zusammengehören, ist unumstritten. Dr. Elke Moormann, Expertin für Nachhaltigkeitsmanagement im Dienstleistungsbereich, stellte in ihrem Vortrag klar, dass es aber bei Nachhaltigkeit nicht nur um Umweltschutz gehe, sondern eine nachhaltige Entwicklung berücksichtige drei Aspekte: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Dabei gehe es nicht darum, dass hauswirtschaftliche Dienstleistungen in sozialen Einrichtungen einzelne Projekte oder Maßnahmen realisieren, sondern es braucht ein Nachhaltigkeitsmanagement, das fest im Betrieb verankert ist. Nachhaltigkeitsmanagement heißt für Moormann nicht, dass ein Unternehmen Profit erwirtschaftet, um diesen dann für gesellschaftliches Engagement oder Nachhaltigkeitsprojekte zu spenden. Nachhaltigkeit sollte nicht als etwas Besonderes gesehen werden, das „on top” kommt, sondern als Teil des betrieblichen Alltags selbstverständlich werden. „Hauswirtschaftliche Dienstleistungsbetriebe brauchen ein Management, das in der Konsequenz eine nachhaltige Entwicklung berücksichtigt.” Voraussetzung für eine erfolgreiche Einführung sei, dass die Träger sozialer Einrichtungen Nachhaltigkeitsmanagement aktiv unterstützen und auch Ressourcen dafür zur Verfügung stellen. Ziel ist es, dass das Nachhaltigkeitsmanagement als Teil des Managements ganz selbstverständlich wird. Die digitale Revolution – Alltag im Wandel Dr. Sascha Skorupka, Professor an der Hochschule Fulda, erläuterte in seinem Vortrag, wie sich unser Alltag durch Digitalisierung bereits fundamental verändert hat. Digitalisierung und Vernetzung haben die ganze Art, wie wir leben und arbeiten, wie wir lernen und spielen, wie wir einkaufen und miteinander Geschäfte machen, wie wir uns unterhalten, insbesondere aber die Art, wie wir kommunizieren grundsätzlich verändert. „Diese Veränderungen lassen sich nicht stoppen oder rückgängig machen”, stellt Skorupka klar. Es bleibt nur die Möglichkeit, die Herausforderungen anzunehmen und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Er spannte in seinem Vortrag den Bogen von der Digitalisierung (Umwandlungen von analogen in digitale Signale oder Werte) über Daten, die Vernetzung der Daten, Internet, den Wandel im Alltag bis hin zur Sicherheit im Netz. Die Datenmenge nimmt ständig zu und auf alle verfügbaren Daten lässt sich von jedem Ort aus in Echtzeit zugreifen. Das bietet Chancen zum Beispiel im Bereich Smart-Home-Technologie, um den Einsatz von Energie zu optimieren, bietet aber auch Risiken, wenn man zum Beispiel an Überwachung denkt. Skorupka ging in seinem Vortrag auch auf das Thema Cybersicherheit oder Hass im Netz ein. Er appellierte an die Teilnehmenden des Hauswirtschaftskongresses, nicht nur die Risiken zu sehen, sondern die Chancen und Herausforderungen anzunehmen. „Wir sind mittendrin in der Digitalisierung.” Beatrix Flatt Infodienst 2/22 7 Fotos: B. Flatt Linke Seite: Die Präsidentin des Deutschen Hauswirtschaftsrates Sigried Boldajipour (rechts) begrüßt Barbara Otte-Kinast, Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Niedersachsen und Schirmherrin des zweiten Deutschen Hauswirtschaftskongresses. Rechte Seite: Begeisterte Teilnehmende applaudieren (oben). Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft: Martina Schäfer, Prof. Sascha Skorupka und Prof. Angelika Sennlaub (linkes Foto, von links). Fröhliche Gesichter auf dem Tagungsfest in Hannover.

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