Infodienst 3 / Juni 2018

Infodienst 3/18 9 Haben Sie einen Tipp: Eine hauswirt- schaftliche Führungskraft sitzt mit der Klinikleitung zusammen. Es geht um Kosten und Streichung von Stellen für hauswirtschaftliche Mitarbeiter in der Reinigung. Wie kann man mit Humor diese Situation entspannen? Von außen ist es schwer, konkrete Tipps zu geben. Es helfen ja keine auswendig gelernten Texte. Wichtig ist: Nicht ab- schalten! Beobachten Sie die Kollegen. Wie sitzt er da? Wie guckt er? Wie äußert er die Kritik? Vielleicht können Sie in der Situation Komik erkennen – Situationskomik! Reagieren Sie nicht mit einem Gegenangriff. Machen Sie sich lieber über sich selbst lustig. Er- geben sie sich beispielsweise dramatisch und fordern eine Pause. Oder übertrei- ben Sie ein wenig: „Habe ich Sie richtig verstanden, Sie wollen hier alle raus- schmeißen?” Wer genau zuhört, ent- deckt immer etwas Neues. Sind Humortechniken nur etwas für Vorgesetzte und Führungskräfte oder für alle? Zum Beispiel auch für das Reinigungspersonal oder Küchenmit- arbeiter? Humor ist eine Haltung. Eine Haltung, die uns allen hilft mit den Alltagssorgen, dem Stress und auch den traurigen Momenten leichter und gelassener umgehen zu können. Und Humor hilft uns, Verständnis und Vertrauen mitei- nander zu fördern. Also eine echt gesun- de Kompetenz für uns alle. Sie sagen Humortechniken kann man selbst lernen. Wer kann sich zum Humor-Trainer ausbilden lassen? Bestimmt gibt es verschiedene Wege. Ich selber stehe inzwischen seit fast 30 Jahren als Komiker und Moderator auf der Bühne und habe festgestellt, dass das, was ich dort gelernt habe, sich als Methode weitervermitteln lässt. Daher mache ich seit Jahren Coachings in Präsentationstechniken und Vorträge und Seminare über Humor als die Kom- petenz für Gelassenheit, Kommuni- kation und Motivation im Beruf. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Beatrix Flatt. www.felixgaudo.com www.zukunfttraining.de/humor-macht- karriere/ Literaturtipp: Lachend lernen – Humortechniken für den Unterricht von Felix Gaudo und Marion Kaiser , Beltz 2018 Auf der Jahrestagung des Berufsverbandes Hauswirtschaft sollten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihren jeweiligen Nachbarn erzählen, was sie in der jüngsten Vergangenheit besonders geärgert hat. Bei vielen kam allein durch das Erzählen die Wut wieder zutage. Daraufhin sollten sie über das gleiche Erlebnis berichten, aber sämtliche „S-Laute“ weglassen. Plötzlich machte sich in dem ganzen Saal großes Gelächter breit. Aller Ärger war verschwunden.

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