Infodienst 3 / Oktober 2020

Infodienst 2/20 3 Editorial Beatrix Flatt junge Menschen sind heute zunehmend auf der Suche nach einem sinnstiftenden Beruf und Job. Sie wollen Verantwortung übernehmen und die Zukunft gestalten, sich für Nachhaltigkeit einsetzen und durch ihre Arbeit die Lebensqualität von Menschen verbessern. Es gibt einen Beruf, der dies alles bietet: Hauswirtschaft. Trotzdem fehlt der hauswirtschaftliche Nachwuchs und im Ranking der Berufswünsche liegt der Beruf nicht sehr weit oben. Das Image ist schlecht und den wenigsten ist bekannt, dass man als hauswirtschaftliche Führungskraft Zukunft gestalten kann und gleichzeitig einen krisenfesten, ja sogar systemrelevanten Beruf hat. Viele Führungskräfte in der Hauswirtschaft beschäftigen sich in ihren Betrieben und Verantwortungs- bereichen schon lange mit Nachhaltigkeit. Müllreduzierung, Energiesparen, Einkauf von regionalen und ökologischen Lebensmitteln, Produkte aus fairem Handel oder ergonomisches Arbeiten sind schon seit Jahren Themen der professionellen Hauswirtschaft. Auch die Bedeutung der Hauswirtschaft bei der Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ist in Fachkreisen bekannt. Jetzt ist Nachhaltigkeit in der neuen Ausbildungsverordnung zur Hauswirtschafter*in, die seit August in Kraft ist, fest verankert. Danach ist Nachhaltigkeit in allen Bereichen und Themen der hauswirtschaftlichen Aus- bildung relevant. Ebenso soll Digitalisierung als Querschnittsthema in der gesamten Ausbildung berück- sichtigt werden. Das Besondere bei Nachhaltigkeit und Digitalisierung ist, dass es nicht einzelne, in sich abgeschlossene Themen sind, sondern diese Bereiche sollen in allen Handlungsfeldern und bei allen Entscheidungen mitgedacht werden. Es wird ein Lernprozess sein, bei allen Projekten und Planungen auch immer digital und nachhaltig zu denken. Hinsichtlich der Nachhaltigkeitsziele werden wir noch lange um die besten Lösungen ringen. Die Digita- lisierung wird voranschreiten und die Arbeits- und Lebenswelten weiter verändern. Die Hauswirtschaft und alle personenorientierten Dienstleistungen werden ihre Arbeit immer wieder anpassen müssen, um die Menschen entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse unter Berücksichtigung der Nachhaltig- keitsaspekte und der fortschreitenden Digitalisierung bestmöglich zu betreuen und zu versorgen. Doch moderne Inhalte allein machen einen Beruf noch nicht attraktiv. Das Image ist entscheidend, ob junge Menschen einen Beruf wählen. In dieser Ausgabe des Infodienstes stellen wir verschiedene Instrumente des Ausbildungsmarketings vor, die der Hauswirtschaft ein neues Gesicht geben. Lassen Sie sich inspirieren. Vielleicht können Sie auch Ihren Betrieb oder Ihr Unternehmen überzeugen, Marketing für die professionelle Hauswirtschaft und für den Beruf Hauswirtschafter*in zu machen. Große Projekte und Kampagnen sind wichtig, aber entscheidend ist, dass Sie selbst, Ihre Betriebe und Ihre Mitarbeitenden Botschafter*innen Ihres Berufes sind. Jeden Tag immer wieder neu. Herzliche Grüße Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser, Beatrix Flatt

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