Infodienst 3 / Oktober 2021

Wertschöpfung generiert, befassen und den Rest möglichst gering halten. Zusammenarbeit In Teams und traditionell strukturierten Organisationen wird zwar häufig von Teamarbeit gesprochen, eine wirkliche Zusammenarbeit der Menschen zeigt sich jedoch selten. Nur weil Menschen auf einem Flur oder in einer Abteilung arbeiten oder einem „Vorgesetzten” un- terstellt sind, ist es noch keine Team- arbeit. Diese entsteht dort, wo die Men- schen vom Zweck der gemeinsamen Arbeit wissen und dahinterstehen. Hin- zukommen müssen die Möglichkeit sowie die Fähigkeit des Teams, Verant- wortung für den gemeinsamen Prozess und das Ergebnis übernehmen zu kön- nen. Damit geht einher, dass die Zu- sammenarbeit im Sinne von New Work auf Werten und gemeinsamen Prinzipien fußen muss. Weglassen Einfach umzusetzen ist die Möglichkeit, die in Ihrer Organisation existierenden Strukturen, Prozesse und Rituale zu hin- terfragen und bei nicht vorhandenem Nutzen wegzulassen. Lassen sich hier Schritte vereinfachen oder weglassen? Dieses Weglassen (oder zumindest Re- duzieren) hat Auswirkungen auf die Art der Zusammenarbeit. Aus systemischer Perspektive wird dadurch ein Impuls in das soziale System gegeben, der Verän- derungen auslöst. Ob die Veränderungen die erwünschte oder eine völlig andere Wirkung haben, lässt sich erst im Nach- gang beobachten. Hier wiederum ist die experimentelle Grundhaltung gefragt, die auch aushält, wenn sich Effekte nicht unmittelbar positiv auswirken. Einfache Maßnahmen Die experimentelle Grundhaltung ist ebenfalls förderlich für die Umsetzung einfacher Maßnahmen, die den Wissens- austausch und die Vernetzung der Men- schen in bestehenden Organisationen ermöglichen. Das gelingt zum Beispiel durch eine regelmäßig stattfindende, strukturierte Mittagspause, Team-Schu- lungen, die Durchführung von Bar- camps oder „Unternehmens-Meetups” (kleine, formlose Treffen zu bestimmten Themen). Aktuell wird die Methode „Working Out Loud” (https://workin- goutloud.com ) diskutiert, die sich als transparente, offene Zusammenarbeit im Netzwerk definieren lässt. 4. New Work ist Arbeit, die Menschen stärkt Zum Ende unserer Reise ein kurzer Rückblick: New Work sollte aus zwei Blickwinkeln betrachtet werden: a) positive Veränderung der Gesellschaft und b) Veränderung der Arbeit in der Organisationen als Ganzes. Ziel der „neuen Arbeit” ist, Arbeit so zu gestal- ten, dass sie die Menschen stärkt. Und diese Frage kann handlungsleitend für alle Maßnahmen sein, die Sie in Ihrer Organisation angehen: Stärkt die Art, wie Sie Ihre Arbeit gestalten, die Menschen oder schwächt sie eher? Daraus wiederum erwachsen Möglich- keiten, neue Arbeit zu gestalten. Und oft ist es so, dass das Weglassen von Altem schon mehr als hilfreich ist. Was können Sie für sich persönlich, in Ihrem Team oder in Ihrer Organisation weglassen? Ich hoffe, dass darüber hinaus deutlich geworden ist, dass bei der Reise hin zu New Work der Weg das Ziel ist: New Work ist ein Prozess, der nicht abge- schlossen sein kann, da sich die Rah- menbedingungen der Gesellschaft und Ihre Organisationen immer ändern. New Work kann auch nicht eingeführt oder implementiert werden, da Organisa- tionen keine Maschinen sind und New Work nicht das Zahnrad ist, damit die Maschine besser funktioniert. New Work ist ein Weg, auf dem ich Ihnen alles Gute wünsche. Hendrik Epe Der Autor ist Sozialmanager (MA) und versteht sich als Pfadfinder einer neuen Arbeitswelt. Als Gründer von www.ideequadrat.org begleitet er Organisationen aus dem sozialen Sektor in Fragen der Organisationsgestaltung, der Stra- tegieentwicklung und der digitalen Transfor- mation. Er ist überzeugt, dass gerade soziale Organisationen die Grundprinzipien von New Work – Selbstbestimmung, Sinn und Ganz- heitlichkeit – in ihrer DNA tragen. Zum Weiterlesen: Mehr zu den Grundprinzipien von New Work und warum gerade soziale Organisationen diese in ihrer DNA tragen, finden Sie unter www.ideequadrat.org/new-work-sozial Infodienst 3/21 9 Hauswirtschaft ist relevant für eine Gesellschaft der Zukunft. Wie kann das Denken von New Work in hauswirtschaftlichen Teams Einzug halten? shutterstock – Miriam Doerr Martin Frommherz

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