Infodienst 4 / Dezember 2020

Infodienst 4/20 8 Abbildungen: Agentur elsweyer+hoffmann/Max Schwarzlose, im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales hen nun unter anderem fest im Aus- bildungsrahmenlehrplan. Mit der neuen Verordnung ist die Branche also bestens aufgestellt, um den „Digital Gap” entge- genzuwirken und sich für technologi- sche Neuerungen aufzustellen. Unterstützung: Lernaufträge für Ausbildungsbetriebe Mit der neuen Ausbildungsverordnung werden auch die Ausbildungsbetriebe stärker in die Vermittlung der neuen Schwerpunktfelder des Ausbildungs- rahmenlehrplans betraut: Mit Lernauf- trägen sollen Auszubildende das Wissen, das sie sich im Betrieb und in der Be- rufsschule angeeignet haben, zum größ- ten Teil eigenständig anwenden. Die Lernaufträge informieren kurz und bün- dig über den zu erfüllenden Arbeitsauf- trag und ermöglichen dem Auszubil- denden genug Raum, um diese Aufträge eigenständig zu erfüllen. Was wie eine zusätzliche Belastung der Unternehmen im Rahmen der Ausbil- dung klingt, ist auch ein großer Vorteil. Denn über die Auszubildenden können Themenfelder im Betrieb aufgegriffen werden, die bisher vernachlässigt wur- den. Dazu zählt durchaus auch die Di- gitalisierung der Prozesse im Betrieb. Denn die Lernaufträge sollen möglichst alle Bereiche des Ausbildungsbetriebs, in denen die angehenden Hauswirt- schafter*innen arbeiten, abdecken. Das erfordert oft ein abteilungsübergrei- fendes Konzept für die praktischen Übungen, in dem sowohl alle Facetten des Berufsbilds eingearbeitet werden als auch ein sehr konkretes Zeitmanage- ment. Denn je nach Ausbildungsjahr gibt es ebenso zum Zeitraum der Lern- aufträge klare Vorgaben. Die Auszubil- denden haben bei der Erarbeitung der Lernaufträge die Chance, sich klare Ziele und Teilziele zu setzen. Das Berliner Projekt „Hauswirtschaft… immer wieder neu!” möchte Betriebe bei der Erstellung eines Konzeptes die- ser Lernaufträge unterstützen. Das Pro- jektteam steht bereits im engen Aus- tausch mit dem Pflegewohnzentrum Kaulsdorf gGmbH, einem bestimmen- den Akteur der Branche in der Haupt- stadt. Die Idee ist, dass die dortigen Ausbilder*innen und Auszubildenen sich Aufgaben ausdenken, die dann mit dem Ausbildungsprojekt ausgereift und grafisch überarbeitet werden. Das Ziel: Lernaufträge im Rahmen der neuen Ausbildungsverordnung zu erarbeiten und digital bereitzustellen, die später auch andere Betriebe für die Ausbildung ihres Nachwuchses nutzen können. Hauswirtschaft 2.0: digital in die Gegenwart Digitalisierung ist eine Chance, die man nutzen sollte. Die Hauswirtschaft hat sie ergriffen. Nun gilt es, sie in der Gegen- wart zu halten und für die Zukunft zu formen – und so vielleicht sogar das Berufsbild neu zu erfinden. Der Name „immer wieder neu!” kommt hier nicht von ungefähr: Mit seinem umfassenden Angebot möchte das von der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales geförderte Ausbildungs- projekt „Hauswirtschaft… immer wie- der neu!” eine Vorbildrolle einnehmen, um die Relevanz des Berufsbilds in der Gesellschaft zu festigen – für Heute und für Morgen. Patricia Hildebrand Die Autorin leitet das Projekt „Hauswirt- schaft… immer wieder neu!“ bei der Berliner Agentur elsweyer+hoffmann; hildebrand@els- weyer-hoffmann.de Mit digitalen Lehrmaterialien, die ständig erweitert werden, unter- stützt das Projekt „Hauswirtschaft ... immer wieder neu” Lehrkräfte sowie Schüler und Schülerinnen bei der Gestaltung des Fernunterrichts, aber auch beim eigenständigen Lernen.

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