Infodienst 6 / Dezember 2017

mit warmer oder kalter Milch, etwas Joghurt und Obst leicht zu verzehren. Haferflocken oder Schmelzflocken eig- nen sich außerdem in Smoothies oder Soßen zum Andicken und dienen zur energetischen Anreicherung und zur Erhöhung des Ballaststoffanteils. Ku- chen oder Waffeln werden zu einer ge- sundheitsfördernden Zwischenverpfle- gung, wenn sie mit einemAnteil an Voll- kornmehl und geriebenen Nüssen (mit etwas mehr Flüssigkeit) zubereitet wer- den. Auch hierzu passen frisches Obst. Joghurt, Quark und Käse, die je nach Bedarf mit höherem oder niedrigerem Fettanteil ausgewählt werden können. Sie eignen sich als Zwischenmahlzeit mit Obst, als Salatdressing, als Brot- belag und liefern Calcium und Protein. Um Speisen mit Energie anzureichern, bieten sich Avocados, Nüsse oder Nuss- mus sowie hochwertige pflanzliche Öle wie Rapsöl, aber auch Walnuss-, Wei- zenkeim-, Oliven- oder Sojaöl an. Gleichzeitig sind diese Lebensmittel gute Vitamin E-Quellen. Fisch liefert wichtige Omega-3-Fettsäuren und ist gleichzeitig eine Quelle für Vitamin D. Laut Empfehlung sollten ältere Men- schen zweimal in der Woche Fisch essen, wobei es einmal ein fettreicher Seefisch sein sollte. Besonders bei Ge- wichtsverlust, der häufig mit Muskel- abbau einhergeht, ist eine ausreichende Versorgung mit Protein wichtig. Bei älteren Menschen über 65 Jahre emp- fiehlt die DGE den Schätzwert von einem Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag (für normalge- wichtige ältere Menschen). Gute Pro- teinquellen, die nicht teuer sein müssen, sind Hülsenfrüchte, Milch und Milch- produkte, Fleisch, Fisch sowie Eier. Wird das Angebot von „Essen auf Rädern” genutzt, sollte auch hierbei auf eine abwechslungsreiche Auswahl auf Basis des DGE-Qualitätsstandard für Essen auf Rädern geachtet werden. Die Auswahl sollte unter anderem täglich eine Gemüse- oder Salatportion enthal- ten. Fleisch sollte nicht jeden Tag gewählt werden, aber Fisch mindestens einmal pro Woche. Mit einer bewussten und vielfältigen Lebensmittelauswahl, einigen Küchen- geräten wie einer feinen Reibe, einem Pürierstab oder Standmixer sowie der Beratung und Unterstützung hauswirt- schaftlicher Fachkräfte, ist auch zu Hause eine genussvolle und gesund- heitsfördernde Ernährung möglich, die zur Vermeidung einer Mangelernährung beiträgt. Ricarda Holtorf Die Autorin ist als Diplom Oeocotrophologin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) im Referat Gemeinschaftsverpfle- gung und Qualitätssicherung tätig. holtorf@dge.de Die Broschüre „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in stationären Senioreneinrich- tungen“ ist aktuell in 3. Auflage erschienen und liefert die Basis für eine vollwertige Ver- pflegung in stationären Senioreneinrichtun- gen. Der DGE-Qualitätsstandard richtet sich an alle Fachkräfte, die in einer Seniorenein- richtung für die Gestaltung der Verpflegung verantwortlich sind. Er dient als Hilfestellung bei der Umsetzung eines vollwertigen Verpfle- gungsangebotes und somit als Instrument zur Qualitätssicherung. Den "DGE-Qualitätsstan- dard für die Verpflegung in stationären Senio- reneinrichtungen" können Sie kostenlos her- unterladen unter www.fitimalter-dge.de/file- admin/user_upload/150615_DGE_QS_FitimAlt er_SE_2015_web_komplett_final.pdf Zehn Regeln für die tägliche Ernährung Seit 1956 formuliert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e. V. in zehn Regeln, wie sich Verbraucher ausgewogen und genussvoll im Alltag ernähren können. Nun hat die DGE diese zehn Regeln auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse ange- passt, sprachlich überarbeitet und kon- kretisiert. Kurz und prägnant fassen sie praktische Empfehlungen für eine opti- male Lebensmittelauswahl zusammen und geben den Verbrauchern einfache Verhaltensregeln an die Hand. Empfohlen wird, sich abwechslungs- reich zu ernähren. Dabei sollten pflanz- liche Lebensmittel den größten Anteil ausmachen. Zu bevorzugen sind Ge- müse, Obst und Vollkornprodukte. Hin- zu kommen ausreichend Milchprodukte und Fisch, ergänzt durch wenig Fleisch. Bei der Verwendung von Fett stehen gesundheitsfördernde und qualitative Aspekte im Mittelpunkt. In erster Linie sollten pflanzliche Öle eingesetzt wer- den, wie beispielsweise Rapsöl und daraus hergestellte Streichfette. Zucker und Salz lassen sich an vielen Stellen einsparen. Besonders zuckergesüßte Lebensmittel und Getränke sowie salz- reiche Produkte gilt es zu vermeiden. Hervorgehoben ist die Empfehlung, vor allem Wasser zu trinken. Auch andere kalorienfreie Getränke wie ungesüßte Tees können zur Flüssigkeitszufuhr bei- tragen. Abgerundet werden die Regeln durch die Empfehlung, Lebensmittel schonend zuzubereiten, sich für das Essen Zeit zu nehmen und ausreichend Bewegung von mindestens 30 Minuten mit in den Alltag einzubeziehen. Kurz erläutert werden die zehn Regeln unter www.dge.de/10regeln. Dort sind sie auch als Infoblatt verfügbar. Unter www.dge-medienservice.de sind sie erhältlich. www.dge.de Die DGE-Regeln finden Sie auf Seite 5 des Infodienstes. Infodienst 6/17 8 Fotos: DGE/Fit im Alter Der Duft, der beim Backen von Waffeln durch das Haus strömt, macht Appetit. Der Teig lässt sich gut mit Vollkornmehl zubereiten.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY2ODY=