Infodienst 2 / Mai 2019

Infodienst 2/19 9 Diät Die Reduktionskost hat zum Ziel, dem Körper weniger Energie zuzuführen als er für die Aufrechterhaltung seines Sta- tus (unter Beachtung der Faktoren Grundumsatz, Leistungsumsatz für Be- wegung, Krankheitsfaktor und Tempe- raturfaktor) benötigt. Es entsteht also quasi eine Unterversorgung an Energie, die der Körper dadurch ausgleicht, dass er die körpereigenen Energiereserven „anzapft” und abbaut: Wir nehmen ab. Unterstützen kann man die Wirkung der Reduktionskost noch dadurch, dass man den Energiebedarf zusätzlich erhöht, indem man den Leistungsumsatz erhöht, also sich mehr bewegt. Bei der Reduktionskost werden die Le- bensmittel weggelassen bzw. ersetzt, die besonders viel Energie liefern. Das sind: – fettreiche Lebensmittel – zuckerreiche Lebensmittel und Getränke – alkoholhaltige Getränke Gleichzeitig werden ballaststoffarme Speisen wie Weißbrot, geschälter Reis etc. durch ballaststoffhaltige wie Voll- kornprodukte und Gemüse ersetzt. Auch die Wahl der Garmethode beein- flusst den Energiegehalt einer Speise: Kochen, Dämpfen und Grillen bringen im Gegensatz zu Braten und Frittieren kaum zusätzliches Fett, also zusätzliche Energie, auf den Teller. Bei der Reduk- tionskost kommt daher eher gegrillter Fisch als gebratener Bauchspeck und eher eine Folienkartoffel als Pommes Frites auf den Tisch. Natürlich erfordert die Auswahl und Zu- sammenstellung der Lebensmittel für die Reduktionskost ein Mitdenken und Reflektieren der eigenen Ernährungs- gewohnheiten. Wem dies zu aufwändig oder zu anstrengend ist, kann sich auch von Fachleuten beraten lassen und vor- gefertigte Diätpläne einsetzen. Aber nicht alles, was sich „Diät” nennt, ist auch wissenschaftlich untermauert. Viele Diäten, die angeboten werden, sind einseitig, oft wirkungslos oder nur kurzfristig erfolgreich und im schlimms- ten Falle gesundheitsschädlich. Beurteilung verschiedener Diäten zur Gewichtsreduzierung Wer mithilfe einer Diät abnehmen möchte, findet dazu eine Fülle von teils verheißungsvollen Angeboten. Diese Liste an Diäten lässt sich beliebig fort- setzen. Besonders beliebt sind im Mo- ment Ernährungsweisen, die positive Wirkung auf den Körper versprechen und gleichzeitig beimAbnehmen helfen, wie zum Beispiel „Clean Eating oder Detox-Diät. Diäten werden nur funktio- nieren, wenn Energiezufuhr und Ener- gieverbrauch langfristig ausgeglichen sind. Wissenschaftliche Studien belegen allerdings: Kurzzeitige Diäten wirken nicht dauerhaft. Charakteristisch für viele Diäten ist, dass man bei entspre- chender Disziplin schnell viel Gewicht verlieren kann. Allerdings zeigen Stu- dien, dass die Betroffenen nach der Diät genauso schnell wieder zunehmen, manchmal sogar mehr als sie abgenom- men hatten, sobald sie in alte Ernäh- rungsgewohnheiten zurückfallen. Wis- senschaftler sprechen vom sogenannten Jojo-Effekt. Carola Reiner Der Text basiert auf dem Lehrheft 2, kompass Präsenz- und Fernlernen, Fernlehrgang „Haus- wirtschaftliche Fachkraft für Ernährung“. Informationen unter www.focus.de/gesund- heit/ernaehrung/abnehmen/diaetencheck/ www.dge.de/presse/pm/blitzdiaeten-bleiben- ohne-dauerhaften-erfolg/ Einen Überblick über die bekanntesten Diäten finden Sie unter www.berufsverband-haus- wirtschaft.de im Mitgliederbereich. Diäten und Schlankheitskuren bleiben ein Dauerthema. Die einen machen Diäten, um ihre Traumfigur zu bekommen, die anderen quälen sich aus gesundheitlichen Gründen von Diät zu Diät. Doch wie gelingt es, dass die Pfunde dauerhaft purzeln? Jedes Jahr werden neue Trenddiäten angepriesen. Doch was hilft wirklich? Bevor man eine Diät zur Gewichts- reduktion angeht, lohnt sich ein kritischer Blick. Abnehmen, aber wie? Fünf Regeln, wann Sie einer Diät misstrauen sollten 1. Bestimmte, vielleicht sogar viele und vor allem wichtige Lebensmittel sind verboten. 2. Es werden unglaubwürdige Heilversprechen gemacht oder besonders inten- sive Wirkungen versprochen. 3. Es gibt keine wissenschaftlichen Untersuchungen zum Beleg der Wirksamkeit der Diät. 4. Die Verfechter sind schillernde Einzelfiguren, auf deren Erfolg die Diät beruht. 5. Die Diät wird über ein Schneeballsystem vertrieben, bei dem wenige viel und viele nur wenig verdienen. Foto: clipdealer

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