Infodienst 3 / Oktober 2020

Infodienst 3/20 5 Die wachsende Bedeutung von perso- nenbetreuenden und serviceorientierten Dienstleistungen – nicht zuletzt auf- grund demografischer Veränderungen – sowie gestiegene Anforderungen an nachhaltiges Handeln waren die zentra- len Impulse der Modernisierung. Wei- tere Gründe lagen in den technischen Weiterentwicklungen im Bereich der Hauswirtschaft, insbesondere im Kon- text einer stetig zunehmenden Digita- lisierung des täglichen Lebens und der Arbeitswelt. Im Zusammenhang mit ge- stiegenen Kunden- und Qualitätsan- sprüchen wirken sich diese Verände- rungen insgesamt auf die beruflichen Anforderungen, Tätigkeiten und Kom- petenzen von Hauswirtschaftern und Hauswirtschafterinnen aus. Die Aus- bildungsinhalte selbst sind nun gemäß BIBB-Hauptausschussempfehlung Nr. 160 kompetenzorientiert formuliert und der Vielfalt an Einsatzfeldern von Fach- kräften wurde mit den drei Schwer- punkten „Personenbetreuende Dienst- leistungen”, „Serviceorientierte Dienst- leistungen” und „Ländlich-agrarische Dienstleistungen” entsprochen. Ausbil- der/-innen müssen sich damit auf verän- derte Ausbildungsinhalte einstellen und die Ausbildung neu justieren. Um möglichst gute Voraussetzungen für eine reibungslose Umsetzung neuer Ausbildungsordnungen im Sinne der Ausbildungsbetriebe wie auch der Aus- zubildenden zu schaffen, haben sich Umsetzungshilfen als wichtiges Ele- ment zur Unterstützung der Praxis be- währt. Sie erscheinen in der Reihe „Aus- bildung gestalten” des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Die Erfah- rungen der „Ausbildungsordnungs- macher” aus der Erneuerung beruflicher Praxis, die bei der Entscheidung über die neuen Kompetenzanforderungen wesentlich waren, sind auch für den Transfer der neuen Ausbildungsordnung und des Rahmenlehrplans für den Beruf Hauswirtschafter/in in die Praxis von besonderem Interesse. Vor diesem Hintergrund haben die am Neuordnungsverfahren Beteiligten ge- meinsam verschiedene Materialien zur Unterstützung der Ausbildungspraxis entwickelt. In der voraussichtlich ab No- vember 2020 vorliegenden Handrei- chung werden die Ergebnisse der Neu- ordnung und die damit verbundenen Ziele und Hintergründe aufbereitet und anschaulich dargestellt. Ausgehend von Informationen zu den Hintergründen der Modernisierung und den damit verbundenen Neuerungen wird zunächst ein knapper Überblick über Fort- und Weiterbildungsmöglich- keiten gegeben. Den Kern der Umset- zungshilfe stellen Erläuterungen zu den Paragrafen der Ausbildungsordnung so- wie zu den Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten im Ausbildungsrahmenplan dar. Des Weiteren werden Hinweise zum betrieblichen Ausbildungsplan und zum Ausbildungsnachweis gegeben, an die sich Hilfen zur Durchführung der Aus- bildung anschließen. Hierbei handelt es sich um didaktische Prinzipien der Ausbildung, eine Darstellung hand- lungsorientierter Ausbildungsmethoden sowie Checklisten zur Planung der Ausbildung, zur Gestaltung der ersten Tage der Ausbildung sowie zu Pflichten des ausbildenden Betriebes und der Auszubildenden. Ebenfalls enthalten ist der vollständige schulische Rahmen- lehrplan sowie einzelne Beispiele schu- lischer Lernsituationen, an die sich In- formationen zu den Prüfungsbestim- mungen anschließen. Hier werden die Anforderungen der Zwischen- und Ab- schlussprüfung unter Erläuterung der Instrumente vorgestellt und exemplari- sche Beispiele für Prüfungsaufgaben bzw. Ausgangssituationen für den be- trieblichen Auftrag gegeben. Abgerun- det wird das Angebot der Umsetzungs- hilfe durch weiterführende Informatio- nen wie Adress- und Linkliste zu haus- wirtschaftlichen Verbänden und zustän- digen Stellen. Die Umsetzungshilfe steht nach Veröf- fentlichung kostenlos auf den Internet- seiten des Bundesinstituts für Berufs- bildung (www.bibb.de/ausbildungge- stalten) bereit oder kann als Printexem- plar kostenpflichtig bezogen werden. Markus Bretschneider Der Autor ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich „gewerblich-technische Berufe“ im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). AdobeStock_ Daniel Ernst Ein Beruf wird modern Im August ist die modernisierte Ausbildungsordnung zum Hauswirtschafter und zur Hauswirtschafterin in Kraft getreten und löst damit die Verordnung von 1999 ab. Doch wie kann die neue Ausbildungsordnung in die Praxis umgesetzt werden? Ab November soll eine Umsetzungshilfe vorliegen.

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