Infodienst 4 / August 2018

pädagogische Angebote, in denen Kin- der Komponenten (Dips, Rohkost, Nachspeisen) teilweise selbst herstellen. Andere Einrichtungen versuchen, dem häufig schlechten Angebot durch den Caterer entgegen zu wirken, in dem sie ein „Kita-Frühstück” anbieten. Dabei wird das Frühstück durch die Einrich- tung organisiert und oft mit den Kindern gemeinsam geplant, eingekauft und zubereitet. Der Bedarf an hauswirtschaftlichen Kompetenzen ist riesig, was sich zurzeit, auf Grund der nicht ausreichenden Fi- nanzierungen nur sehr selten in den Stel- lenangeboten widerspiegelt. Aber auch da erlebe ich bei größeren Trägern junge Führungskräfte in Stabsstellen, die ihrer Führungsaufgabe gerecht werden wollen und offen für Hauswirtschaft und Ernäh- rungsfragen sind. Elisabeth Lacis Die Autorin ist Hauswirtschafterin mit den Qualifizierungen „Geprüfte Hygienebeauf- tragte in sozialen Einrichtungen“, Desinfek- torin und Fachkraft für Ernährung in sozialen Einrichtungen. Sie berät Kinderbetreuungsein- richtungen zu hauswirtschaftlichen Fragen. Infodienst 4/18 9 Ernährung in Kita und Schule in Deutschland verbessern Ziel des Nationalen Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) ist es, dass Kinder und Jugendliche in allen Kitas und Schulen in Deutschland gut und gerne essen. Dafür brauchen wir „mehr Qualität beim Essen und Trinken in Kita und Schule“, so die Forderung. Damit mehr Qualität beim Essen in Kita und Schule möglich wird, gilt es: • Standards für die Qualität des Produk- tes im Hinblick auf seinen Geschmacks- und Gesundheitswert auf fachwissen- schaftlicher Basis zu etablieren, • den Gesundheits- und Gewohnheits- wert des Essens und Trinkens in Kitas und Schulen als Potenzial für die (Ge- sundheitsförderung und) Prävention zu nutzen, • den Bildungswert des Essens und Trinkens für Individuum, soziale Gemein- schaft und Gesellschaft in den Rahmen pädagogischer Bemühungen zu stellen. Neben diesen inhaltlichen Zielen ist es notwendig, die Beteiligten und Partner auf allen Ebenen der Handlungsfelder in einen konstruktiven Austausch zu brin- gen, Übergänge an Schnittstellen zu ge- stalten und starke Bündnisse zu bilden. Die zentrale Aufgabe des NQZ ist die Ko- ordination und Weiterentwicklung von Maßnahmen und Initiativen rund um gutes Kita- und Schulessen in Deutsch- land. Qualitätsentwicklung, -sicherung und -kontrolle der Verpflegungsleistung haben dabei einen hohen Stellenwert. Um Qualität zu gewährleisten, müssen neben den Anforderungen an die ernäh- rungsphysiologische und sensorische Qualität des Essens auch die Lern- und Bildungspotenziale mit und beim Essen und Trinken Berücksichtigung finden. Nicht nur das Elternhaus, auch Kita und Schule prägen die Essbiografien junger Menschen im Hinblick auf die eigene Verantwortung im Umgang mit Lebens- mitteln, mit Körper und Gesundheit. Es gehört zu den Aufgaben des NQZ, rele- vante Zielgruppen für gute Ernährung und Ernährungsbildung zu stärken. Als Maßnahme der INFORM-Initiative der Bundesregierung initiierte das Bundesmi- nisterium für Ernährung und Landwirt- schaft (BMEL) 2008 gemeinsam mit den Ländern Vernetzungsstellen für die Schulverpflegung in allen 16 Bundeslän- dern. Bis heute wurde in zehn Bundes- ländern die Zuständigkeit der Vernetzungsstellen auf die Belange der Kitaverpflegung erweitert. 2016 wurde das NQZ auf Bundesebene als zentraler, nationaler Ansprechpartner und Partner für die Vernetzungsstellen mit Sitz in Ber- lin eingerichtet. www.nqz.de

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