Infodienst 6 / Dezember 2018

Für jeden Bewohner genau das richtige Nahrungsangebot anzubieten und dabei die Selbstbestimmung zu erhalten, dafür steht das Projekt „Gesundheitszirkel Ernährung – Lebensfreude und Gesundheit durch ein spezialisiertes Ernährungsangebot” des Ferdinand-Heye-Hauses in Düsseldorf. „Ein Leuchtturmprojekt für die Hauswirt- schaft”, sagt die Jury – und zeichnet das Konzept mit dem ersten pro Hauswirt- schaft-Best-Practice-Award 2018 aus. Hausdame Katrin Viergutz und Julia Richarz, Leiterin des Sozialen Dienstes, nahmen den mit 3.000 Euro dotierten Preis im Rahmen des Pro Hauswirtschaft Management-Tages in Hannover von Pro Hauswirtschaft-Redakteurin Ina Füllkrug entge- gen: „Unser Team freut sich sehr, diesen Preis gewonnen zu haben.” „Ein tolles Projekt, in dem auf Initiative der Hauswirtschaft auch die anderen Fachbereiche mit hohem Engagement an der Ideenfindung und Umsetzung ihrer Vorschläge beteiligt sind”, lobt Ina Füllkrug. „Hier ge- lingt es, die Bedürfnisse der Bewohner, die sich im Lauf der Zeit verändern, direkt aufzugreifen und Veränderungen vorzunehmen”. „Das Projekt macht einen wegweisenden Schritt in Sinne von Bewohnerorientierung, Empathie und Teamarbeit”, sagt Jurymitglied Martina Schäfer. Und Marina Feulner begeistert, „dass das Projekt weit über den Exper- tenstandard Ernährung hinausgeht.” Im Gesundheits- zirkel kommen Vertreter der Fachbereiche Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft regelmäßig zusammen und überlegen, wie Ideen für das Ernährungskonzept real- isiert und nach Rückmeldungen von den Wohnbereichen Verbesserungen schnell umgesetzt werden können. Die Bewohner des Ferdinand-Heye-Hauses leben in relativ homogenen Wohnbereichen. Deshalb können die Ernäh- rungsangebote jeweils auf die Bedürfnisse und Anforde- rungen gebündelt zugeschnitten werden. So können sich mobile Bewohner mit einer beginnenden leichten Demenz aktiv an der Auswahl und Zubereitung von Spei- sen und Getränken beteiligen und gemeinschaftlich kochen und essen. Dadurch erleben sie Teilhabe und Selbstbestimmung und stellen einen Bezug zu ihrer Biografie her. Für Bewohner mit fortgeschrittener Demenz werden vollwertige Mahl- zeiten als reines Fingerfood angeboten, wenn sie nicht mehr mit dem Besteck essen können. Bewohner mit erhöhtem Bewegungsdrang und gesteigertem Kalorien- verbrauch erhalten das Eat-by-Walking-Angebot. Menge und Tempo der Mahlzeiten bestimmen sie selbst, dadurch erleben sie sich als kompetent und selbstwirksam. Be- wohner mit weit fortgeschrittener bzw. schwerster Demenz erhalten ein Speisenangebot, das alle ihre Sinne anspricht. Frische Farben, vertraute Gerüche und ange- nehme wie abwechslungsreiche Strukturen regen ihren Appetit an. „Der Gesundheitszirkel Ernährung ist mit seinem multiprofessionellen Team zukunftsweisend”, so Urte Paaßen von der Jury. „Die dauerhafte Einrichtung des Gesundheitszirkels sorgt dafür, dass auch die Bedürf- nisse kommender Bewohner berücksichtigt werden.” Nadja Lüdke, Marketingchefin von Miele Professional, die den pro Hauswirtschaft-Best Practice Award 2018 unterstützen, ist davon überzeugt, dass das Sieger-Projekt eine vorbildliche Zusammenarbeit verschiedener Fachab- teilungen zeigt – mit dem obersten Ziel, die Lebens- qualität der Bewohner dauerhaft zu steigern. „Hierbei ist es gelungen, individuellen Bedürfnissen achtsam, nach- haltig und ständig verbessert zu begegnen – zur Freude von Mitarbeitern und Bewohnern. Glückwunsch!” Mit dem pro Hauswirtschaft-Best Practice Award zeich- net die Redaktion der Zeitschrift pro Hauswirtschaft, Vin- centz Network, einmal jährlich Vertreter des hauswirt- schaftlichen Managements für besondere Leistungen aus. Die Auszeichnung würdigt nachahmenswerte Projekte und Initiativen der Hauswirtschaft in der Altenhilfe. proHauswirtschaft Gesundheitszirkel Ernährung gewinnt Erster pro Hauswirtschaft-Best-Practice-Award 2018 Foto: Ferdinand-Heye-Haus

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