Infodienst 6 / Dezember 2017

Infodienst 6/17 3 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Beatrix Flatt Essen ist eines der Topthemen – im Fernsehen und in Hochglanzmagazinen, aber auch in sozialen Medien. Die Schweizer Denkfabrik „Gottlieb-Duttweiler-Institut“ schrieb vor kurzem sogar „Essen ist Pop“. Doch beobachtet man die vielen Ernährungstrends der letzten Jahre von Vollwert über ve- getarisch, vegan, Paleo, Rohkost, Low Carb, Hybrid Food, Detox, Glyx, Super Food… so zeigt es doch, dass die Menschen sehr verunsichert sind, was ihre tägliche Ernährung angeht. Sie sind regel- recht auf der Suche nach der richtigen Ernährung, in der Hoffnung, leistungsfähig, gesund, schlank, fit, jung und hübsch zu sein und zu bleiben. Essen ist für manche Menschen zu einer Art Religion geworden. Kaum haben Menschen eine Ernährungsform gefunden, sind sie überzeugt, dass es das absolut Richtige ist und glauben an die Versprechen. Bis der nächste Trend kommt… Für die tägliche Ernährung sind komplexe Entscheidungen notwendig. Viele Menschen sind auf- grund der unzähligen Wahlmöglichkeiten überfordert. Hier ist hauswirtschaftliche Bildung gefragt. Hauswirtschaft propagiert nicht irgendwelche neuen Diäten oder Ernährungshypes, sondern vermit- telt grundlegendes Wissen über Lebensmittel, über die Bedürfnisse der Menschen sowie die not- wendige Kochpraxis, um diese Lebensmittel im Alltag zu leckeren Gerichten zu verarbeiten. „Hauswirtschaftliche Bildung für eine gesunde und nachhaltige Ernährung“, lautet das Motto des Welthauswirtschaftstages im März 2018, das der Internationale Verband für Hauswirtschaft festge- legt hat. Wir hoffen, dass auch Sie in Ihren verschiedenen beruflichen Positionen, für eine hauswirt- schaftliche Bildung an allen Schulformen werben, damit Menschen Orientierung bekommen, was ihre Ernährung angeht. Wer die grundlegenden Kenntnisse und Fertigkeiten der Nahrungszubereitung gelernt hat, wird merken, dass gesunde Ernährung gut in den Alltag zu integrieren ist. Gemüse, Kartoffeln und Ge- treideprodukte, möglichst frisch, saisonal und regional sind die Basis für eine vielseitige, praktikable, preiswerte, gesunde und ökologisch vertretbare Ernährung. Und wer seinen täglichen Speiseplan ab und zu mit ein paar modischen Gaumenfreuden variiert – sei es mit Superfood, Früchten aus dem Amazonas zur Rettung des Regenwaldes (lesen Sie dazu den Bericht auf Seite 20) oder einem Be- such im Lieblingsrestaurant, der sollte das mit Spaß und Freude tun. Essen soll Spaß machen, soll Genuss bieten und nicht zu einem Problem werden. In diesem Sinne: Genießen Sie die Weihnachtszeit mit Plätzchen und anderen Leckereien. Herzliche Grüße P.S: Schreiben Sie uns über Ihre geplanten Aktionen zum Weltttag der Hauswirtschaft unter beatrix.flatt@berufsverband-hauswirtschaft.de

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