Infodienst 6 / Dezember 2017

Infodienst 6/17 7 Fotos: dge/Fit im Alter wenn es energiereich sein soll, zusätz- lich aus hochwertigen pflanzlichen Ölen, Avocado oder Nüssen bestehen können. • Ein Gurken- oder ein Tomate-Mozza- rella-Schaum bietet Bewohnern mit Schluckstörungen die Möglichkeit, das Gemüse in homogener Konsistenz zu verzehren. Gute Verpflegung geht nur gemeinsam Eine unterstützende und gesundheitsför- dernde Verpflegung in Senioreneinrich- tungen lässt sich nur durch eine gute Zusammenarbeit und Kommunikation von Küche, Hauswirtschaft und Pflege erreichen. Eine Verpflegung, die den Be- dürfnissen und dem Bedarf des einzel- nen angepasst ist, beginnt mit der Ess- biografie. Dafür werden Wünsche, Ge- wohnheiten oder Abneigungen erfasst. Alle Fachkräfte in der Einrichtung tra- gen dazu bei, das Essumfeld und den Essplatz mit Geschirr und Besteck sowie notwendigen Hilfsmitteln so zu gestal- ten, dass die Bewohner sich wohl fühlen. Ein kontinuierlicher Austausch zwi- schen den Fachkräften und Fachdis- ziplinen ist Voraussetzung. Bestandteile dieser ganzheitlichen Verpflegung ist es • zu einer gesundheitsfördernden Ver- pflegung zu beraten, • Speisenwünsche und Portionsgrößen zu erfragen, • den Bewohner zu sehen und in för- dernder Weise zu unterstützen, • Neues zu dokumentieren und • in Absprache mit der Küche die ge- eignete Darreichung zu ermitteln, die dem Bewohner ein möglichst eigen- ständiges Essen und Trinken mit Genuss ermöglichen. Dabei gilt es, offen zu denken und Neues zu integrieren. Warum sollte Fingerfood oder Schaumkost nur für Bewohner mit einem Tremor oder mit Demenz richtig sein? Unterstützung bei der Verpflegung zu Hause Etwa zwei Drittel der pflegebedürftigen älteren Menschen werden zu Hause ver- sorgt und verpflegt. Vielfach wird diese Aufgabe vom Partner oder von Ange- hörigen, die nicht nur hinsichtlich der Pflege sondern auch der Verpflegung an ihre Grenzen stoßen. Zwar können gera- de zu Hause gewohnte und beliebte Speisen gekocht werden, wenn jedoch einzelne Lebensmittel oder Speisen nicht mehr gut kaubar sind, lässt man sie weg. Das Angebot wird kleiner, die Vielfalt nimmt ab, da es an Ideen fehlt, wie einzelne Lebensmittel bestimmten Anforderungen entsprechend zubereitet werden können. Die Gefahr einer Man- gelernährung besteht. Hier helfen haus- wirtschaftliches Fachwissen, praxisnahe Ideen und individuelle Beratung, um eine abwechslungsreiche Lebensmittel- auswahl zu erhalten und ein Mangel an Energie und Nährstoffen zu vermeiden. Für hauswirtschaftliche Fachkräfte be- steht die Möglichkeit, im Rahmen von haushaltsnahen Dienstleistungen Unter- stützung anzubieten, um beispielsweise Lieblingsspeisen gesundheitsfördernd zuzubereiten und auch bei speziellen Anforderungen wie Kaustörungen appe- titliche Speisen anzubieten. Ein Mangel an Vitaminen und Nährstoffen, der im Alter häufig vorkommt, lässt sich oft durch kleine Veränderungen in der Lebensmittelauswahl ausgleichen. Frisches Gemüse und Obst liefert nicht nur Vitamin C und Folat, sondern auch viele weitere Nährstoffe. Damit auch Menschen mit Kau- und Schluckstö- rungen dieses gut essen können, kann frisches Gemüse sehr fein gerieben, etwas weicher gekocht oder bei Bedarf püriert werden. Salat und rohes Gemüse können als Smoothie oder püriert im Sommer als erfrischende kalte Suppe (z. B. Gazpacho) oder als Gemüsesaft angeboten werden. Obst kann schon zum Frühstück vielseitig eingesetzt wer- den, zum Beispiel geschnitten, leicht zerdrückt oder püriert unter Hafer- flocken, warmen Getreidebrei oder Joghurt gerührt. Vollkornprodukte, die nicht nur sehr nährstoffreich sind, son- dern auch reichlich Ballaststoffe liefern, lassen sich in vielfacher Form zu Hause in den Speiseplan integrieren. Vollkorn- toast ist kurz getoastet gut kaubar, feine Haferflocken oder Schmelzflocken sind

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