Infodienst 2 / Juni 2022

Wie geht es Ihnen eine Woche nach dem Zweiten Deutschen Hauswirtschaftskongress? Ich bin sehr zufrieden. Ich bin vor allem zufrieden, da es so viele positive Rückmeldungen von unterschiedlichen Seiten gab – sowohl aus dem Vorstand des Deutschen Hauswirtschaftsrates als auch von den Teilnehmenden. Besonders positiv wurde wahrgenommen, dass so viele junge Menschen den Kongress besucht haben. Und wie haben die jungen Menschen selbst den Kongress erlebt? Auch die Teilnehmenden, die noch in der Aus- oder Weiterbildung oder am Anfang ihrer Berufstätigkeit sind, waren sehr zufrieden. Allerdings wunderten sie sich, dass die Aussteller sie nicht so ernst genommen hätten. Es kam häufiger die Rückmeldung, dass sie nicht als zukünftige Manager*innen, Führungskräfte oder Einkäufer*innen wahrgenommen wurden. Was war für Sie das Highlight? Ich habe mich sehr gefreut, dass die Hauswirtschaft in diesen ansprechenden Räumen und in diesem würdigen Rahmen tagen konnte. Das ist für das Selbstverständnis, das Image und die Wahrnehmung der Hauswirtschaft sehr wichtig. Gefreut habe ich mich auch, dass der rote Faden, den wir für diesen Kongress entwickelt haben, funktioniert hat. Im Grunde hat sich dieser Faden vom ersten Hauswirtschaftskongress 2019 zum diesjährigen Hauswirtschaftskongress weitergesponnen. Ein Höhepunkt war für mich die Abschlussdiskussion mit Vertreter*innen der angrenzenden Professionen, die eng mit Hauswirtschaft zusammenarbeiten, sowie des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Politik. Konkrete Ergebnisse konnten wir hier nicht erwarten, aber allein die Zusammensetzung des Podiums war schon ein Statement. Das wurde auch in Berlin so wahrgenommen. Es gab eine Resonanz von Mitgliedern des Bundestages. Nach der Diskussionsrunde zum Abschluss des Kongresses bekamen wir Gesprächsangebote zum Thema haushaltsnahe Dienstleistungen von drei Parteien. Das ist doch ein großer Erfolg. Ein Schlagwort des Kongresses lautete „Kompetenzpartnerschaft“? Können Sie das erläutern? Es gibt eine Absichtserklärung des Deutschen Hauswirtschaftsrates und des Deutschen Pflegerates, die bereits gute Zusammenarbeit beider Organisationen zu einer Kompetenzpartnerschaft auszubauen. Annemarie Fajardo, Vizepräsidentin des Deutschen Pflegerates, hat sehr konkrete Vorstellungen, wie diese Kompetenzpartnerschaft aussehen könnte, die sich mit den Vorstellungen des Deutschen Hauswirtschaftsrates Infodienst 2/22 8 Interview Sigried Boldajipour ist seit über zwei Jahren Präsidentin des Deutschen Hauswirtschaftsrates, der im Mai den zweiten Deutschen Hauswirtschaftskongress in Hannover veranstaltete. Mit ihr sprachen wir über Lobbyarbeit für die Hauswirtschaft und die Zukunft des Deutschen Hauswirtschaftsrates. Lobby, Kompetenz und Partner Foto: B. Flatt

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